Archiv der Kategorie: Inflation & Teuerungen

Erfolgreicher Aktionstag „Ihre Krise – Nicht auf unserem Rücken“

Heute fand der bundesweite Aktionstag #NichtaufunseremRücken statt. In München organisierten wir mit dem Krisenbündnis eine Kundgebung am Orleansplatz.
Wie wir als lohnabhängige Klasse in der Krise kämpfen, das berichteten Kolleg*innen und Gewerkschafter*innen aus sozialen Berufen und der Pflege, vom Bau, Schüler*innen, Geflüchtete und Klimaaktivist*innen in ihren Reden.
Bis zu 100 Menschen beteiligten sich an der Kundgebung. Viele Passant*innen aus dem Viertel blieben interessiert stehen und klatschten Beifall, Autofahrer*innen hupten solidarisch.
Nach der Kundgebung gab es weitere Aktionen. Am Klinikum Rechts der Isar wurde gegen Profitdiktat im Gesundheitssystem ein Transparent und Plakate aufgehängt sowie Parolen auf die Gehwegen gesprüht. Frauenaktivist*innen hängten Plakate auf und sprühten mit Schablonen auf Asphalt, um auf die besondere Belastung von Frauen* in der Krise und auf die Stärke der kämpfenden Frauenbewegung aufmerksam zu machen.
Bundesweit gab es Aktionen in mindestens 12 Städten.
Auch wir haben eine Rede auf der Kundgebung gehalten, die gibt es hier zum Nachlesen:

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Bundesweiter Aktionstag „Nicht auf unserem Rücken“

#Nicht auf unserem Rücken! Als Klasse gegen ihre Krise kämpfen.

Fast schon täglich gibt es neue Kürzungs- und Entlassungsmeldungen. Dutzende Betriebe schmeißen Leute raus, reduzieren Arbeitszeiten und damit den Lohn, andere nutzen die Wirtschaftskrise um ganze Werke zu schließen und diese nach Osteuropa zu verlagern.
Bosch, MAN, ThyssenKrupp, Schaeffler, Continental, etc. um nur einige Großunternehmen zu nennen, die gekürzt haben oder es ankündigen! Die Liste lässt sich um hunderte Betriebe ergänzen.

Der Markt bringt Chaos und Unsicherheit

Und warum? Wegen Profiten und Sicherheit für die Eigentümer. Auf Kosten unserer Sicherheit und unserer Geldbeutel. Wo bleiben vom Kapital bezahlte „Rettungspakete“ für uns Beschäftigte? Während Unternehmen fette Gewinne ausschütten, Steuergeschenke von der Bundesregierung bekommen und fröhlich weiter kürzen, kämpfen im Öffentlichen Dienst Beschäftigte um die finanzielle Anerkennung die ihnen schon lange zusteht!
Zeit wäre es: Mehr Geld und Personal in der Pflege, weg mit den Fallpauschalen, mehr Geld für die Beschäftigten der Abfallwirtschaften, der Ämter, Verkehrsbetriebe, Kinder- und Jugendeinrichtungen! Von Applaus können wir uns nämlich nichts leisten.

Gute Tarifergebnisse? Unsere Aufgabe!

Egal was bei der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst als Ergebnis am Ende herauskommt- uns muss bewusst sein, dass nur eine aktive, kämpferische Basis für gute Ergebnisse sorgen kann – und auch Einigungen zwischen den Gewerkschaften und den Kapitalisten sind bestreikbar! Die Kämpfe die kommen oder in denen wir schon längst stecken – wie Tarifverhandlungen und Werksschließungen – können durch uns bestimmt werden, wenn wir sie auch als unsere Kämpfe wahrnehmen! Viel zu lange haben wir getrennt voneinander gekämpft und viel zu oft gegeneinander. Jetzt kommt es darauf an gemeinsam als Klasse zu kämpfen!

Für eine solidarische Gesellschaft – ohne Profitwahn

Beschäftigte aus der Metall- und Elektroindustrie brauchen Unterstützung bei ihrer Tarifrunde und Solidarität, wenn sie mit Schließungen angegriffen werden. Die KollegInnen aus dem Öffentlichen Dienst brauchen ebenfalls beides!
Und wenn wir zusammen den Angriffen der Kapitalisten begegnen, können wir auch anfangen, für etwas zu kämpfen! Eine Gesellschaft in der unsere Arbeitsbedingungen von uns selbst bestimmt werden, in der die gewaltigen Potentiale und Reichtümer für die normalen Menschen benutzt werden – nicht für den Luxus einiger weniger.

Für eine Gesellschaft der Solidarität und Sicherheit.
Für eine Gesellschaft ohne Kapitalismus!

Beteiligt euch am bundesweiten Aktionstag am 7. November 2020!

Auch in München: Nicht auf unserem Rücken

In München gab es heute im Rahmen des bundesweiten Aktionstags der Plattform „Nicht auf unserem Rücken“ vielfältige Aktionen. Schon vor dem Start der angemeldeten Demo besuchten einige Aktivist*innen den von Schließung bedrohten Galeria Kaufhof am Stachus und brachten die Parole „Benko zur Kasse! #Nicht auf unserem Rücken“ an. Darüber hinaus fand eine Platzumbennenung am Auftaktort statt. Aus dem Georg-Freundorfer-Platz wurde, in Gedenken an den von Polizisten ermordeten Georg Floyd, der Georg-Floyd-Platz.

Nach Reden aus dem Klima- und Frauenbereich und einem Beitrag zur gewerkschaftlichen Organisierung setzten sich ca 120 Demonstrant*innen vom münchner Westend aus in Richtung Innenstadt in Bewegung. Vor dem Gewerkschaftshaus wurde mit großen Schildern der Streik gegen die Abwälzung der aktuellen Wirtschaftskrise auf die arbeitende Bevölkerung gefordert und das ganze mit etwas Rauch garniert. Anschließend ging es weiter zum Galeria Kaufhof, wo bei einer Zwischenkundgebung darauf hingewiesen wurde, dass der Hauptaktionär von Galeria-Kaufhof-Karstadt, Rene Benko, auf Milliardenvermögen sitzt und tausende Menschen entlässt, um seinen Profit noch weiter zu steigern.

Das selbe gilt auch für die Aktionäre von BMW. Während sie über Kurzarbeit ihre Lohnkosten vom Steuerzahler übernehmen lassen, planen sie bereits den Abbau tausender Leiharbeiterstellen. Deshalb setzten nach der Demo in der Innenstadt etwa 40 Aktivis*innen in Milbertshofen am Ende des Tages noch einen klassenkämpferischen Akzent, um ihre Solidarität mit den Arbeiter*innen von BWM auszudrücken. Vor dem BMW-Werkstor wurden Parolen angebracht und eine selbstbestimmte, unangemeldete Demonstration untermalt von Pyrotechnik zog in unmittelbarer Nähe durch die Straßen.

Angesichts der kommenden Krisenproteste ein erfolgreicher Aufschlag, an den wir anknüpfen können. Die Kämpfe in Einzelhandel und Industrie werden sich weiter verschärfen und es ist unsere Aufgabe den Protest dagegen auf die Straße zu tragen.

 

#nichtaufunseremrücken: Pflege-Flashmob vor dem Krankenhaus Rechts der Isar

Statt sich um mehr Personal oder die vielbeschworene Prämie zu kümmern ruft die SPD dazu auf, Blümchen für Pflegekräfte zu pflanzen. Mal wieder. Als könnte man mit Klatschen und Lavendel seine Miete bezahlen. Die Pflege braucht nicht noch mehr warme Worte, sondern eine Abkehr von der Profitorientierung. Denn diese bietet die Grundlage für den permanenten Druck auf der Arbeit, das niedrige Gehalt und die ständige Überarbeitung – und damit auch für die Verschlechterung der allgemeinen Gesundheitsversorgung. Aber kaum sind die Corona-Fälle wieder ein wenig gesunken, werden die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wieder vergessen. Diese Krise wird auch auf dem Rücken der Pfleger*innen und Gesundheitsarbeiter*innen ausgetragen! Um dagegen zu protestieren und um auf die großen Krisenproteste am Samstag hinzuweisen, haben wir heute den Schichtwechsel am Klinikum Rechts der Isar mit einem Flashmob begleitet. Eine Pflegerin berichtete von ihren Arbeitsbedingungen, es wurden Reden gehalten und auf Schildern die Auswirkungen der Privatisierung im Gesundheitsbereich thematisiert. Die Diktatur des Profits im Gesundheitsbereich trifft uns alle! Und es ist an uns allen, uns dagegen zu wehren! Danke an alle, die dabei waren!

Kommt alle am Samstag, 13 Uhr, zum Georg-Freundorfer-Platz! Demo: „Die Reichen sollen zahlen!“

 

Wirtschaftskrise? #NichtaufunseremRücken

Wir befinden uns am Anfang einer Weltwirtschaftskrise, die uns ArbeiterInnen hart treffen wird – und die schon vor Corona begonnen hat. Doch wie ist sie entstanden? Was für Folgen kommen auf uns zu und wie können wir unseren Widerstand organisieren? – Ein Positionspapier zur Wirtschaftskrise vom bundesweiten Bündnis #NichtaufunseremRücken

Wir stehen am Beginn einer der schärfsten Wirtschaftskrisen aller Zeiten. In Deutschland ist die Zahl der KurzarbeiterInnen in wenigen Wochen auf 10 Millionen geklettert – und damit fast zehnmal so hoch wie in der Krise ab 2007. Hinzu kommen unzählige LeiharbeiterInnen, befristet Beschäftigte und MinijobberInnen, die ihre Jobs bereits verloren haben. In den USA sind im April offiziell 20,5 Millionen Arbeitsplätze weggefallen. In zahlreichen Ländern Europas sieht es nicht anders aus. Der Internationale Währungsfonds erwartet die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression 1929, die Bank von England prophezeit für das eigene Land die schwerste Rezession seit 325 Jahren. Quer über den Globus schnüren die Regierungen Wirtschaftspakete wie sonst nur zu Kriegszeiten. Die Rechnung hierfür werden sie am Ende den ArbeiterInnen präsentieren. Es stehen Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen bevor, die wir teilweise noch gar nicht absehen können. Umso notwendiger ist es, dass wir uns jetzt auf entschiedene Gegenwehr vorbereiten!

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Eure Krise: Nicht auf unserem Rücken – Kundgebung in München

„Gegen Sozialabbau! Für den Schutz von Arbeitnehmer*innenrechten! Gegen rechte Hetze und Verschwörungstheorien! Für eine solidarische Gesellschaft!“

Mit diesen Losungen luden wir für Freitag Abend zu einer Kundgebung am Rotkreuzplatz ein. Als Linke begreifen wir es als unsere Aufgabe unsere Standpunkte breit sichtbar zu machen und gerade in Zeiten der Krise in die Offensive zu kommen. An die hundert Menschen folgten unserem Aufruf gegen das an Profiten ausgerichtete System zu protestieren. Unter dem Slogan „Nicht auf unserem Rücken“ forderten wir, dass die Krisenfolgen nicht auf diejenigen Teilen der Gesellschaft abgewälzt werden sollen, deren Lebensrealität sowieso schon prekär ist. Wir setzten ein gemeinsames Zeichen, dass wir das weitere Vorantreiben des Sozialabbaus unter dem Deckmantel der Krise und die massiven Angriffe auf ArbeitnehmerInnenrechte nicht still hinnehmen werden.

Trotz der Auflage, dass sich nur 50 Personen auf einem abgesperrten Bereich zusammen finden dürfen, schlossen sich immer mehr Menschen über die Absperrung hinaus der Kundgebung mit Fahnen und Schildern an. Diese Kundgebung hat gezeigt von wem sich dieser Staat wirklich gefährdet sieht. Erlaubt er doch 1000 Rechte und Verschwörungstheoretiker auf der Teresienwiese und stellt drei Cops für eine Kundgebung auf der Münchner Freiheit, die nicht aus dem linken Spektrum gestellt wird. Unsere KundgebungsteilnehmerInnen wurden von einer Einheit Bereitschaftpolizisten in Empfang genommen, die penibel auf die Einhaltung der 50-TeilnehmerInnen-Grenze achtete. Die Cops stellten sich um die Kundgebung auf und ließen niemanden auf die Fläche, auch nicht wenn Menschen die Kundgebung verließen.

Den Druck der Gegenmacht gilt es in der kommenden Zeit zu erhöhen. Wir müssen uns dagegen wehren, dass unsere Rechte angegriffen werden. Gegen das System der Ausbeutung und Unterdrückung müssen wir Widerstand organisieren. Die Aktionen der vergangenen Wochen und die Kundgebung am Freitag waren ein erster Schritt. Weitere werden folgen.

Als großen Mehrwert der Kundgebung sehen wir das breite Spektrum der TeilnehmerInnen und der RednerInnen aus verschiedenen Bevölkerungs- und Berufsgruppen, die uns von ihrer Situation und ihren Kämpfen zu berichten. Ein Kollege der Betriebsgruppe Dachau, die schon seit Jahren einen Arbeitskampf in der Privatklinik der Helios-Gruppe führt, stellte eindrücklich die Situation der Pflegeberufe während des Höhenpunktes der Corona-Pandemie dar. Mangelnde oder falsche Schutzkleidung gehörten zum Alltag. Die Ausweitung der Arbeitszeit auf 12 Stunden ist nach wie vor nicht zurück genommen worden. Er erzählte von einem solidarischen Banner-Drop an der Klinik, dass von den Beschäftigten begeistert aufgenommen wurde.

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Aufruf zur Kundgebung: Eure Krise – Nicht auf unserem Rücken!

Die Corona-Krise stellt uns alle vor große Herausforderungen. Nach ein paar Monaten zeigt sich aber vor Allem, dass der Kapitalismus kein krisenfestes System ist. Er wälzt die Krisenlast auf die Schultern derjenigen ab, die sowieso am wenigsten haben. Hinter vielen Maßnahmen die im Zug von Corona getroffen wurden wird deutlich, für wen Politik gemacht wird. So war es in Bayern verboten auf Parkbänken zu sitzen oder Freund*innen zu treffen, nicht aber, in Großraumbüros oder der Produktionshalle zu schuften. Versammlungen wurden verboten, die Spargelernte musste stattfinden. In Pflegeeinrichtungen vereinsamen Menschen, während andere sich in U-Bahnen und Zügen drängen, um zur Arbeit zu kommen.

Alles, was für das Wohl der Menschen wichtig ist war von heute auf morgen zu. Die Betreuungssitution für Familien, die Ausgangsbeschränkungen auf engem Wohnraum, das Überleben mit Kurzarbeitergeld und die Auswirkungen der Isolation auf die menschliche Psyche, die Einsamkeit in Pflegeeinrichtungen – sind in der Debatte kaum Thema. Auswirkungen auf die Wirtschaft werden überall prominent behandelt. Aufruf zur Kundgebung: Eure Krise – Nicht auf unserem Rücken! weiterlesen

Soziale Krise? – Einladung zur gemeinsamen Vernetzung im Sozialen Bereich

Die Corona-Krise ist in allen Lebensbereichen angekommen und macht auch vor der Sozialen Arbeit nicht Halt. Ganz im Gegenteil. Er trifft uns als Beschäftigte, genauso wie die Menschen mit denen wir arbeiten. Der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit (AKS) hat zu der Situation der Klient*innen bereits ein Statement veröffentlicht, welches ihr unter http://www.aks-muenchen.de/2020/03/stellungnahme_zur_coronapandemie/ findet.

Aber auch für uns als Beschäftigte im Sozialen Bereich geht es gerade rund. An vielen Stellen nimmt die Arbeitsbelastung zu, teilweise wurde das Arbeitsrecht ausgehebelt, Schutz- und Sicherheit der Arbeitnehmer*innen sind in Gefahr oder Finanzierungen sind unsicher.

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Eure Krise: Nicht auf unserm Rücken! – Bundesweite Plattform

Wir sind jetzt Teil der bundesweiten Plattform „Nicht auf unserem Rücken“. Hier schließen sich Gruppen zusammen, die auch während des Shutdowns versuchen eine linke Praxis zu entwickeln und diese in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir teilen hier mit euch den Aufruf:

Eure Krise: Nicht auf unserm Rücken!

Ein Virus geht um auf der Welt. Ganze Sektoren des öffentlichen Lebens kommen zum Stillstand. In manchen Ländern sind die Kapazitäten der Gesundheitssysteme hoffnungslos überlastet, kranke Menschen können nicht behandelt werden. Millionen von Menschen sind direkt von Kurzarbeit oder Entlassungen betroffen – alle, die kein dickes Bankkonto haben, schauen in eine mehr als unsichere Zukunft.
All das wegen einem Virus? Nicht ganz.

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