Archiv der Kategorie: Kultur- & Gastro

Freizeit ist unsere Arbeit


Mieses Wetter, harte Zeiten. Das betrifft leider auch unsere geplante Kulturkundgebung am 17. April. Für die Küsntler*innen wird es mit diesen Witterundbedingungen nicht möglich sein ein cooles Programm aufzuführen. Aber nicht traurig sein. Wir holen das natürlich anch und haben direkt schon einen Ersatztermin: 26. April 18 Uhr Reichenbachbrücke. Achtet auf Ankündigungen wegen Wetter und Corona.

Die Reichen werden während der Pandemie immer reicher. Wir Kulturschaffenden und Beschäftigte der Gastrobetriebe kämpfen dafür seit Monaten ums Überleben. Mit den Soforthilfen hapert es hinten und vorne, Perspektiven sind nicht in Sicht. Wir werden alleine gelassen und müssen selbst schauen, wo wir bleiben.

Klar ist, dass eine Öffnung der Kultur- und Gastrobetriebe nicht die Lösung sein kann, auch wenn wir alle mal wieder Lust auf Theater und nette Abende im Biergarten hätten. Aber das Infektionsgeschehen lässt das aktuell nicht zu. Was wir tun können, ist eine Anklage an dieses System zu richten: schließt endlich alle nicht lebensnotwendigen Bereiche, und entschädigt jene, die nicht mehr arbeiten können, damit diese Pandemie nicht noch mehr Menschen das Leben kostet. Was bringen die Einschränkungen, die nur den privaten Bereich und den Handel betreffen, wenn sich trotzdem Millionen Menschen tagtäglich in die U-Bahn quetschen müssen? Warum werden nicht flächendeckende, einheitliche Maßnahmen für ALLE Bereiche in  Erwägung gezogen? Weil die Wirtschaft darunter leidet! Weil die Wirtschaft  offensichtlich wichtiger ist als Menschenleben!

Es reicht! Gehen wir gemeinsam auf die Straße und sagen: Diese Krise nicht auf unserem Rücken! Die Reichen zur Kasse!

Kommt zur Kundgebung von Freizeit ist unsere Arbeit!

17. April, 16 Uhr, Marienplatz

Plakataktion im Münchner ÖPNV – Unsozialer Lockdown!

Kaum sinken die Inzidenzwerte, fordern Politiker*innen die Aufhebung des Lockdowns. Dass sie das im Sinne der Wirtschaft tun, muss uns dabei klar sein. 

Dennoch routieren die Kolleg*innen in den Krankenhäusern. Noch ist keine Erleichterung auf den Corona-Stationen zu spüren. 
Das Krisenmanagement der kapitalistischen Staaten ist gesundheitsgefährdend und unsozial. Die Kitas und Schulen öffnen, damit die Eltern wieder zur Arbeit können. Dass die Ansteckungsgefahr dort nicht gebannt ist, ist scheiß egal. Erzieher*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen kriegen das jetzt ab. 
Im Mittelpunkt der Maßnahmen und des „Pandemie-Konzeptes“ steht der Profit der Unternehmen und Reichen. Alle sollen sich auf dem Weg in die Arbeit in die U-Bahnen quetschen, aber privat bitte brav isolieren. 
Wir brauchen einen kontrollierten Arbeitslockdown, bei voller Entgeldfortzahlung.
Oder Streik!

Vernetzungstreffen: Austausch und kreativ aktiv werden

Bei der ersten Kundgebung am 19. Dezember wurde bereits klar gemacht: Es kann nicht sein, dass die Gewinner der Corona-Krise Milliarden-Profite machen, während die Kultur- und Veranstaltungsbranche um ihr Überleben kämpft. Deshalb sagen wir: Die Reichen müssen für die Krise zahlen!

Nun gilt es sich weiter vernetzen, einen Raum für persönlichen Austausch schaffen und gemeinsam Perspektiven entwickeln, unseren Protest auf kreative Weise fortzusetzen.

Dazu lädt „Freizeit ist unsere Arbeit“ alle Kulturschaffenden, Beschäftigte aus Gastro und Interessierte zu offenen Vernetzungstreffen ein:

  • Beschäftige aus Gastro: Freitag, 26. Februar 2021, 18 Uhr

Die Initiative freut sich, wenn ihr auf das Treffen mobilisiert und per Mail (freizeit-muc@riseup.net) Teilnahme-Rückmeldungen gebt, um das Treffen besser vorbereiten zu können. Natürlich könnt ihr auch spontan und ohne Anmeldung dazustoßen.

Kundgebung von „Freizeit ist unsere Arbeit“

Am gestrigen Samstag beteiligten wir uns an der Kundgebung der Initiative „Freizeit ist unsere Arbeit“. Im Folgenden dokumentieren wir den Bericht der Initiative und unsere Rede auf der Kundgebung.

Aktionsbericht von „Freizeit ist unsere Arbeit“:

Am gestrigen Samstag beteiligten sich an die 100 Menschen an einer Kundgebung der Beschäftigten im Kultursektor. Die Initiative „Freizeit ist unsere Arbeit“ organisierte die Aktion, bei der aus verschiedenen Bereichen Personen zu Wort kamen. Zu hören waren Reden der Gewerkschaftssekretärin des Fachbereichs Kunst, Medien und Industrie in ver.di, eines Vertreters des Jungen Ensemble Netzwerks, Zukunft Erkämpfen und mehreren Freischaffenden. Der Grundtenor: „Die Reichen sollen für diese Krise bezahlen!“. Wie kann es sein, dass während der Pandemie Eigentümer*innen von Amazon & Co. weiter reich werden und die unteren 90% um ihre Existenzen bangen. Von einem würdigen Leben ganz zu schweigen.
Die Aktivist*innen betonen, dass sie die Infektionsgefahr ernst nehmen und durch Respekt und Rücksichtnahme auch die Kolleg*innen in der Kliniken unterstützen wollen, die gerade unmenschliches leisten. Mit Abstandsregel und Maske wurde die Kundgebung verantwortungsvoll umgesetzt und auch der ein oder andere verirrte Querdenker des Platzes verwiesen.
Die Kundgebung bot auch den Raum für kulturelle Darbietungen durch Gesang und eine Performance. „Freizeit ist unsere Arbeit“ kündigt auch für das kommende Jahr Aktionen an.

Rede von Zukunft Erkämpfen:

Kundgebung von „Freizeit ist unsere Arbeit“ weiterlesen

„Freizeit ist unsere Arbeit“ – Kulturschaffende wehren sich

In München hat sich eine Initiative von Kulturschaffenen gegründet, die sich gegen die herrschenden Zustände wehren. Zur Unterstützung des Aufrufs oder für Beiträge für die Kundgebung meldet euch bei freizeit-muc@riseup.net
Hier unser Aufruf:
Leere Konzertsäle. Leere Kneipen. Leere Kinos. Seit knapp einem Monat gilt der absolute „Freizeit-Lockdown“. Alles an kulturellem und gastronomischem Gewerbe muss nach den aktuellen (Maßnahmen)Regelungen dicht bleiben.  Wenn für die einen die Arbeit zu ende ist, würde sie für andere erst anfangen. Was für die einen Verzicht auf Freizeitaktivitäten bedeutet, kostet andere ihre Lebensgrundlage.
Freizeit kann man nicht ausschließlich online oder to go machen. Wir brauchen Lösungen und Alternativen wie das kulturelle Leben erhalten bleiben kann. Seit Monaten tun wir Kulturschaffenden und Beschäftigte aus der Gastro unser bestes, Infektionsketten zu unterbinden. Mit viel Kraft und Aufwand erstellten wir Hygienekonzepte und Schulungen. In 75% der Infektionsfällen ist der Ursprung gar nicht bekannt. 
Natürlich, die Infektionszahlen sind hoch. Das heißt, dass wir auch bereit sein müssen, den Betrieb einzuschränken. Doch müssten dann nicht auch andere Branchen dicht machen? Trotz des „Lockdowns“ quetschen sich täglich Millionen Menschen in den Öffentlichen Nahverkehr und die industriellen Produktionen laufen weiter. Ganz nach der Verwertungslogik sollen alle brav weiter zur Arbeit gehen. Die regenerierenden Momente der Freizeit werden den Menschen genommen. Klar wird, nach welchen Interessen sich unsere Gesellschaft gestaltet. Für den Profit einiger weniger sollen wir buckeln, und die wenigen Momente der Selbstbestimmung auf ein Minimum reduzieren. Die Möglichkeiten der Selbstermächtigung möglichst klein halten.

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