Spaziergang der besonderen Art! Das Patriarchat macht uns krank!

Frauen* veranstalten erfolgreich politischen Spaziergang im Olympiapark!

 
Warum wegen der Coronagefahr das öffentliche Leben heruntergefahren wurde und es wichtig ist, sich und andere, vor allem Risikogruppen, zu schützen, kann jede*r verstehen. Gleichzeitig wird dadurch aber auch die Ungleichheit in unserer Gesellschaft sichtbar: Und   wieder ist es die lohnabhängige und prekär lebende Klasse, die am meisten unter der Politik der Reichen und Mächtigen leidet.

 
Unsichtbares Leid: Völlig überlastete Familien und finanzielle Notsituationen. Vor allem Frauen* sind einer Doppelbelastung zwischen Haushalt, Kinderbetreuung und gesellschaftlich notwendiger Arbeit ausgeliefert. Jetzt, da Kitas und Schulen geschlossen wurden, kommen viele Frauen* in existenzielle Nöte. Für die, die nicht das „Glück“ haben während dem Home-Office gleichzeitig ihre Kinder  betreuen zu können, bedeutet das Lohneinbußen, im Extremfall die Kündigung. 

 

Gerade die Teile der Gesellschaft, die am meisten Unterstützung bräuchten, sind nun der vollen Gewalt des Patriarchats ausgeliefert: die Zahlen der häuslichen Gewalt gegen Kinder und Frauen* steigen besorgniserregend durch Ausgangsbeschränkungen und fehlende Sozialkontakte. Die Kapazitäten der Frauen*häuser sind dieser Situation nicht gewachsen.

 

Um auf die besondere Unterdrückung der Frau* während der Krise aufmerksam zu machen und uns nicht vereinzeln und mundtot machen zu lassen organisierten Frauen* in München einen kollektiven Spaziergang. Bei strahlendem Sonnenschein spazierten sie, in verantwortungsvollem Abstand zueinander und mit Gesichtsmasken, durch den Olympiapark. Dabei machten sie ihren Unmut darüber deutlich, dass die Krise auf dem Rücken der Frauen* ausgetragen wird. Auch Schilder mit Forderungen wurden angebracht, die von anderen Spaziergängern interessiert gelesen wurden. Mit dieser  Aktion konnte gezeigt werden, dass wir nicht der Ohnmacht der Isolation ausgeliefert sein müssen. Wir müssen gerade jetzt auch in der Öffentlichkeit die herrschenden Zustände ankreiden und Widerstand organisieren.