Die Erzählung der Herrschenden und unsere Antwort:
Schon im Vorfeld wird versucht, alle Menschen, die ihre berechtigte Wut in Form des sozialen Protests auf die Straße bringen wollen, als rechts zu brandmarken. Von der Innenministerin Nancy Faeser wird erklärt, viele die jetzt auf die Straßen gehen, wären auch schon gemeinsam mit Rechten gegen Corona-maßnahmen marschiert.
Auch innerhalb der Linken wird diese Behauptung teilweise übernommen. Bodo Ramelow aus der Linkspartei kritisierte zum Beispiel massiv den Versuch einer linken Montagsdemo in Leizpig. Gleichzeitig wird versucht, Proteste, die klar gegen die Bundesregierung gerichtet sind, auf Russland umzulenken.
Es ist klar, dass nicht von Anfang an nur linke Parolen und Positionen auf sozialen Protesten zu finden sind. Aber unabhängig davon wird dieser kommende Protest – vielleicht auch widersprüchlich und diffus – die Interessen unserer Klasse formulieren.
Gleichzeitig sind soziale Proteste eine Chance, den Rechten die Deutungshoheit über Kritik am Staat und diesem System zu nehmen, die eine Linke während der Corona-Pandemie häufig aufgegeben hat.
Unsere Aufgabe ist es, klassen-kämpferische Positionen relevant zu machen und zu stärken. Wir müssen ein Teil dieser Entwicklungen sein und nicht nur einen „reinen“ linken Protest von der Seite organisieren. Wir müssen konsequent gegen Rechte in dieser Bewegung vorgehen und gleichzeitig selbst starke, linke Inhalte platzieren.