Ganz nach diesem Motto waren wir am Freitag den 26. März mit unseren Kolleg*innen bei BMW und haben den Streik unterstützt. Es gab solidarisches Feuerwerk und rote Fahnen und die Genoss*innen. Und unsere Forderung auf Stoff: Die Reichen sollen die Krise zahlen! Dabei bleibt es. Denn die Auseinandersetzungen werden schärfer. Eine verlängerte Kaffeepause wird denen da oben keinen Cent mehr abpressen. Also heißt das Credo wir oder die. Und die Entscheidung sollte nicht allzu schwer fallen, denn wer braucht schon Kapitalist*innen?
Archiv der Kategorie: Arbeitsgruppen
Kundgebung Wohnraum Vergesellschaften
Am Mittwoch fand unsere Kundgebung „Wohnraum Vergesellschaften“ vor Stadtratssitzung statt. Der Stadtrat hat keines der Häuser gekauft, die zur Diskussion standen und damit kein einziges Mal von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. Gleichzeitig lässt die Stadt durch ihre Medienorgane in der U-Bahn verkünden, die Zahl der Wohnungslosen in München habe sich verdreifacht, und die Stadt wolle etwas dagegen tun. Das wir nicht lachen! Staat und Besitzsicherung der Reichen um jeden Preis sind in diesem System Synonyme. Hausbesetzer*innen wandern für sieben Jahre in den Knast. Die Zahl der Wohnungslosen steigt und steigt. 60% des Lohnes frisst unsere kleine Wohnung, für die wir ackern bis wir grün und blau sind. All das kann nicht so bleiben und wird nicht so bleiben, wenn wir gemeinsam kämpfen. Für eine Vergesellschaftung des Wohnraums! Ausnahmslos gegen die Stadt der Reichen!
Warnstreik & Demo bei Voith Turbo
Am Dienstag waren wir bei Voith Turbo, wo unsere Kolleg*innen im Rahmen des Warnstreiks eine Demo ums Werkgelände gemacht haben. Wir haben uns gefreut, dass sich in diesem Tarifkampf auch die Straße genommen wird! Wir werden euch weiter unterstützen!
„Besser 10 Pfennig erkämpft als 11 Pfennig verhandelt“
Die Friedenspflicht ist vorbei – Gesamtmetall den Kampf ansagen!
Am 1. März war in München einiges geboten. Mittags beteiligten wir uns an der Kundgebung der IG Metall auf der Theresienwiese. Dort wurden Betriebsratsvorsitzende und Vertrauensleute und JAVs von u.a. der BMW, MAN und Kraus Maffei auf das Ende der Friedenspflicht und die damit verbundenen Streiks eingeschworen. Zuvor waren diese in einer Art Sternmarsch in Autokorsos zur Theresienwiese gefahren.
Im Anschluss besuchten wir die Kundgebung des offenen Frauentreffen München zum Equal Care Day. Bilder und Bericht findet ihr auf Instagram @frauentreffen.
In der Nacht auf den 2. März endete dann offiziell die Friedenspflicht. Die IG Metall hatte zu diesem Anlass zu sogenannten 0 Uhr Aktionen aufgerufen. In München fanden diese bei RF360 in der Anzingerstraße statt. Aufgrund der Coronaschutzvorkehrungen konnten wir leider nicht gemeinsam mit den Kolleg*innen den Streik einleuten. Wir fanden uns trotzdem zumindest vor dem Firmentor ein um unsere Solidarität sichtbar zu machen.
Zum Schichtwechsel in den frühen Morgenstunden, verteilten wir Flyer vor dem Werkstor bei BMW, in denen wir klarstellen, dass die Arbeitgeber:innen von Vba und Gesamtmetall die Coronakrise als Deckmantel nutzen, um Verschlechterungen für uns Arbeitende durchzusetzen. Dabei hätten sie selbst mehr als genug Mittel, um für die Krisenverluste aufzukommen. Wenn beispielsweise BMW Staatshilfen kassiert und Angestellte in Kurzarbeit schickt und trotzdem alleine 1,6 Milliarden Euro Dividenden auszahlen kann, brauchen sie nicht davon reden, dass unsere Forderungen aufgrund der Krise unverhältnismäßig sein. Und nicht nur das. Der Verband der bayrischen Metall und Elektroindustrie (Vbm) geift sogar bereits erkämpfte Fortschritte wie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld an. Darüber hinaus wollen sie die Tarifvereinbarungen an Gewinne der Unternehmen knüpfen. Bleiben diese aus, sollen auch Tarifstandards ausgesetzt werden können. Unter dieser Drohkulisse versuchen sie eine Nullrunde durchzudrücken und sogar als Entgegenkommen zu verkaufen.
Während die Arbeitgeberseite dementsprechend medial versucht, die Streiks als unverantwortlich angesichts der Pandemie zu verunglimpfen, ist für uns klar: Wir müssen unsere Solidarität mit allen Streikenden zeigen. Die Reichen sollen die Krise zahlen! Auch in den nächsten Tagen werden wir solidarisch mit unseren Kolleg*innen auf die Straße gehen. Achtet auf Ankündigungen und werdet aktiv.
Plakataktion im Münchner ÖPNV – Unsozialer Lockdown!
ZeroCovid? Shut down Capitalism!
Vernetzungstreffen: Austausch und kreativ aktiv werden
Bei der ersten Kundgebung am 19. Dezember wurde bereits klar gemacht: Es kann nicht sein, dass die Gewinner der Corona-Krise Milliarden-Profite machen, während die Kultur- und Veranstaltungsbranche um ihr Überleben kämpft. Deshalb sagen wir: Die Reichen müssen für die Krise zahlen!
Nun gilt es sich weiter vernetzen, einen Raum für persönlichen Austausch schaffen und gemeinsam Perspektiven entwickeln, unseren Protest auf kreative Weise fortzusetzen.
Dazu lädt „Freizeit ist unsere Arbeit“ alle Kulturschaffenden, Beschäftigte aus Gastro und Interessierte zu offenen Vernetzungstreffen ein:
- Kulturschaffende: Freitag, 12. Februar 2021, 18 Uhr (Teilnahme via Zoom: https://zoom.us/j/97436884687?pwd=MkpId3c4SXNnRXNRK1V6bTVXSWtUQT09)
- Beschäftige aus Gastro: Freitag, 26. Februar 2021, 18 Uhr
Die Initiative freut sich, wenn ihr auf das Treffen mobilisiert und per Mail (freizeit-muc@riseup.net) Teilnahme-Rückmeldungen gebt, um das Treffen besser vorbereiten zu können. Natürlich könnt ihr auch spontan und ohne Anmeldung dazustoßen.
Tarifverhandlungen Metall- und Elektroindustrie – Wir sind bereit!
Aktuell laufen die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall München hatte vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde zu einer Kundgebung vor dem Sitz der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie Bayern aufgerufen.
Die Arbeitgeberseite macht keinen Hehl aus ihren Absichten. Auf Facebook stellt man die Tarifverhandlungen unter das Motto: „Realistisch bleiben“. Gleichzeitig wird die Behauptung aufgestellt, dass es zukunftsfähige Arbeitsplätze nur geben könne, wenn flexible Lösungen für die Unternehmen, Luft für Investitionen und geringere Arbeitskosten umgesetzt werden.
Es zeigt sich deutlich, dass die Arbeitenden auch in dieser Tarifverhandlung während Corona nicht mit Zugeständnissen von der Seite der Arbeitgeber rechnen brauchen, sondern viel mehr die bisherigen Errungenschaften sogar verteidigt werden müssen.
Die IG Metall fordert 4 Prozent mehr Lohn, Beschäftigungssicherung mit Teillohnausgleich, Zukunftstarifverträge und die unbefristete Übernahme von Azubis. Forderungen die angesichts der aktuellen Situation mehr als nur „realistisch“ sind.
Auch wir beteiligten uns an der Kundgebung. Dabei machten wir klar: Wir stehen entschlossen und solidarisch an der Seite der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Es sind die Arbeitenden, die Tag für Tag ihre Gesundheit in den Fabriken und Betrieben aufs Spiel setzen, während die Todeszahlen durch Corona sich im dreistelligen Bereich bewegen. Während sich die Arbeitgeber mit Kurzarbeit Lohnkosten sparen und Großunternehmen dennoch Dividenden auszahlen können, soll an den Beschäftigten noch weiter gespart werden.
Für uns ist klar: Die Reichen sollen die Krise zahlen! Die Krise darf nicht auf dem Rücken der Lohnabhängigen ausgetragen werden. Realistisch bleiben heißt in unserem Fall, dass wir nicht darauf vertrauen brauchen mit den Ausbeutern etwas aushandeln zu können, was unserer Arbeit auch nur im Ansatz gerecht wird. Ganz im Gegenteil: wir werden um jeden Brotkrumen kämpfen müssen.
Anfang März endet die Friedenspflicht. Wir sind bereit.
Tarifverhandlungen Filmunion – Für menschenwürdige Arbeitszeiten
Seit dem ersten Dezember wird über den neuen Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende (TV FFS) verhandelt. Die aktuellste Version des Tarifvertrags hatte seine Probezeit bis zum Jahreswechsel. In dieser Version wurden neue Berufsgruppen in die Gagentabelle aufgenommen, bestehende Gagen erhöht und erstmals eine Regelungen für Studierende eingeführt.
Verhandelt wird zwischen der Gewerkschaft Filmunion (ver.di), sowie dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Produzentenallianz. Die Verhandlungsgespräche werden am 14.01 fortgesetzt.
Gerade zur aktuell schweren Lage für Kulturschaffende, hier insbesondere aus der Filmbranche, ist es wichtig eine solide Basis im Tarifvertrag zu erstreiten. Die Branche macht einen Milliarden Absatz, während die Arbeitnehmer*innen meist nur kurzfristig angestellt oder in die Selbstständigkeit gedrängt werden. Selbst mit Anstellung bleibt das Verhältnis eher prekär.
Durch bessere Regelungen der Arbeitszeiten, gerade Nacht- und Wochenendsarbeit, besser getaktete Ruhetage und mehr Sicherheiten für kurzzeitig Angestellte und Selbstständige kann das ungerechte Verhältnis in der Branche verschoben werden.
Liebe Kolleg*innen aus der Branche macht Werbung und erhebt eure Stimme
für die Verhandlungen. Auch Selbstständige werden durch die Verbesserungen des Tarifsvertrags profitieren, da sich so auf geeinigte Standarts bezogen werden kann.
Liebe Kolleg*innen aus anderen Branchen steht solidarisch mit uns in den Verhandlungen!
Die Freizeit anderer ist unsere Arbeit und diese muss gerecht entlohnt werden.
Kundgebung von „Freizeit ist unsere Arbeit“
Am gestrigen Samstag beteiligten wir uns an der Kundgebung der Initiative „Freizeit ist unsere Arbeit“. Im Folgenden dokumentieren wir den Bericht der Initiative und unsere Rede auf der Kundgebung.
Aktionsbericht von „Freizeit ist unsere Arbeit“:
Am gestrigen Samstag beteiligten sich an die 100 Menschen an einer Kundgebung der Beschäftigten im Kultursektor. Die Initiative „Freizeit ist unsere Arbeit“ organisierte die Aktion, bei der aus verschiedenen Bereichen Personen zu Wort kamen. Zu hören waren Reden der Gewerkschaftssekretärin des Fachbereichs Kunst, Medien und Industrie in ver.di, eines Vertreters des Jungen Ensemble Netzwerks, Zukunft Erkämpfen und mehreren Freischaffenden. Der Grundtenor: „Die Reichen sollen für diese Krise bezahlen!“. Wie kann es sein, dass während der Pandemie Eigentümer*innen von Amazon & Co. weiter reich werden und die unteren 90% um ihre Existenzen bangen. Von einem würdigen Leben ganz zu schweigen.
Die Aktivist*innen betonen, dass sie die Infektionsgefahr ernst nehmen und durch Respekt und Rücksichtnahme auch die Kolleg*innen in der Kliniken unterstützen wollen, die gerade unmenschliches leisten. Mit Abstandsregel und Maske wurde die Kundgebung verantwortungsvoll umgesetzt und auch der ein oder andere verirrte Querdenker des Platzes verwiesen.
Die Kundgebung bot auch den Raum für kulturelle Darbietungen durch Gesang und eine Performance. „Freizeit ist unsere Arbeit“ kündigt auch für das kommende Jahr Aktionen an.