Aktuell laufen die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall München hatte vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde zu einer Kundgebung vor dem Sitz der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie Bayern aufgerufen.
Die Arbeitgeberseite macht keinen Hehl aus ihren Absichten. Auf Facebook stellt man die Tarifverhandlungen unter das Motto: „Realistisch bleiben“. Gleichzeitig wird die Behauptung aufgestellt, dass es zukunftsfähige Arbeitsplätze nur geben könne, wenn flexible Lösungen für die Unternehmen, Luft für Investitionen und geringere Arbeitskosten umgesetzt werden.
Es zeigt sich deutlich, dass die Arbeitenden auch in dieser Tarifverhandlung während Corona nicht mit Zugeständnissen von der Seite der Arbeitgeber rechnen brauchen, sondern viel mehr die bisherigen Errungenschaften sogar verteidigt werden müssen.
Die IG Metall fordert 4 Prozent mehr Lohn, Beschäftigungssicherung mit Teillohnausgleich, Zukunftstarifverträge und die unbefristete Übernahme von Azubis. Forderungen die angesichts der aktuellen Situation mehr als nur „realistisch“ sind.
Auch wir beteiligten uns an der Kundgebung. Dabei machten wir klar: Wir stehen entschlossen und solidarisch an der Seite der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Es sind die Arbeitenden, die Tag für Tag ihre Gesundheit in den Fabriken und Betrieben aufs Spiel setzen, während die Todeszahlen durch Corona sich im dreistelligen Bereich bewegen. Während sich die Arbeitgeber mit Kurzarbeit Lohnkosten sparen und Großunternehmen dennoch Dividenden auszahlen können, soll an den Beschäftigten noch weiter gespart werden.
Für uns ist klar: Die Reichen sollen die Krise zahlen! Die Krise darf nicht auf dem Rücken der Lohnabhängigen ausgetragen werden. Realistisch bleiben heißt in unserem Fall, dass wir nicht darauf vertrauen brauchen mit den Ausbeutern etwas aushandeln zu können, was unserer Arbeit auch nur im Ansatz gerecht wird. Ganz im Gegenteil: wir werden um jeden Brotkrumen kämpfen müssen.
Anfang März endet die Friedenspflicht. Wir sind bereit.