Massenentlassungen in der Automobilindustrie
Kurzarbeit, Stellenabbau, Werksschließungen. In den letzten Monaten übertreffen sich die Schreckensnachrichten aus Automobil -und Zulieferbetrieben quasi täglich: VW wird 35.000 Stellen wegen schlechter Zahlen streichen, Bosch allein in Deutschland 3.800. Bei Ford, Schaeffler, ZF Friedrichshafen und Continental sieht es ähnlich aus. Auch Audi und BMW verzeichneten letztes Jahr massive Gewinnrückgänge.
Lasst uns gemeinsam darüber reden, was das für die betroffenen Kolleg*innen bedeutet. Wie ist die Stimmung in den Belegschaften? Gibt es Pläne eine Situation wie bei VW zu verhindern?
Denn leider nahm die Gewerkschaftsführung der IG Metall das „Angebot“ von VW
an, ohne die horrenden Gewinne der letzten Jahre in Rechnung zu stellen. Die Belegschaft sei zu einem Lohnverzicht – einer „vorläufigen“ Zurückstellung der Auszahlungen der lezten Tariferhöhung – bereit. Anders gesagt: VW reißt sich die Löhne unserer Kollg:innen in Höhe von 1,5 Milliarden € unter den Nagel.
Damit ist der Ton erstmal gesetzt: Auch in anderen Konzernen werden weitere Abschläge, Kürzungen und Schließungen folgen.
Ob das die Werksschließungen tatsächlich verhindern wird, bleibt zweifelhaft.Dass Belegschaften den Gürtel umsonst enger schnallen, wäre nicht das erste Mal. Immer wiede haben Belegschaften schlechtere Arbeitsbedingungen hingenommen, nur um nach ein paar Jahren verschärfter Ausbeutung doch auf die Straße gesetzt zu werden.
Verkaufseinbrüche im chinesischen Markt für E-Autos oder potentiell kommende US-Strafzölle sind dabei vor allem Ausdruck des Problems und nicht die Ursache.
Denn in einer kapitalistischen Wirtschaft verkaufen wir acht Stunden unseres Tages an Konzerne. Gleichzeitig sind wir darauf angewiesen, dass diese konkurrenzfähig bleiben und gewinnbringend wirtschaften. Wenn sie das nicht tun, zahlen wir Lohnabhängigen in ihren Krisen den Preis – nicht selten trotz steigender Dividenden und Managergehälter.
Wie wir uns dagegen wehren können und was die Schließungen in einem nationalem und globalen Rahmen bedeuten wollen wir gemeinsam diskutieren.
Wir laden euch zur Veranstaltung mit einer aktiven Kollegin und ehemaligen Betriebsrätin von Mercedes ein.
Sonntag 30.03.2025
14.00 Uhr
Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80
U-Bahn Theresienwiese