Einer der großen Corona-Profiteure ist der Versandhandelkonzern Amazon. Der Online-Handel boomt, womit Arbeitskräfte bei Amazon gerade gefragt sind.
Berichte aus den Logistikzentren zeichnen ein besorgniserregendes Bild: der Mindestabstand wird nicht eingehalten und es gibt kaum bis keine Schutzkleidung. Amazon macht gerade auch durch krankheitsbedingte Kündigungen von sich reden, wobei sie gleichzeitig Prämien für Anwesenheit einführen.
Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sie wenn sie sich krank fühlen lieber zur Arbeit kommen als zu Hause zu bleiben. Damit sind sie selbst, ihre Kolleg*innen und ihre Familien einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Auf Corona-Fälle innerhalb der Firma reagiert die Firma nicht. In den USA blieben Logistikzentren trotz positiv getesteter Kolleg*innen geöffnet. Die Belegschaft wurde unzureichend informiert.
Gegen diese Zustände regt sich Widerstand. In einigen Standorten in den USA organisierten Kolleg*innen Proteste und wilde Streiks. Amazon reagierte mit der Kündigung der Kolleg*innen, die von der Geschäftsführung vermeintlich als Rädelsführer*innen identifiziert wurden.
Schon vor der Corona-Krise organisierten sich Beschäftigte um bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon durchzusetzen. Seit Jahren kämpfen Mitarbeiter*innen gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di für einen flächendeckenden Tarifvertrag. Doch bisher reagierte der Konzern noch nicht auf die Streiks.
In München gingen Aktivist*innen mit Transparenten, Schildern und Flyern ans Logistikzentrum, um die Beschäftigten zu motivieren sich nicht alles gefallen zu lassen.