Großstreik im TVöD

+++ 6000 Kolleg:innen bei Großstreik in München +++ Antikapitalistische Beteiligung mit der ver.di-Jugend +++ 100 Mrd für den ÖD statt Waffen +++

Beim Großstreik im Öffentlichen Dienst in München beteiligten sich vergangenen Dienstag über 6000 Kolleg:innen. Als Aktive und Streikende aus dem Offenen Frauentreffen und von Zukunft Erkämpfen beteiligten wir uns an der Kundgebung am Odeonsplatz, wo sich die Jugend und der Sozial- und Erziehungsdienst sammelten. Neben unserem Infostand gestalteten wir gemeinsam mit vielen Kolleg:innen ein Hochtransparent. Papierschnipsel mit Forderungen ergaben zusammengesetzt die Parole: „100 Mrd für uns statt Waffen“. Wir sind wütend, dass für die Bundeswehr mal eben 100 Milliarden locker gemacht werden und uns gleichzeitig erklärt wird, für den Öffentlichen Dienst sei kein Geld da. Gerade in der aktuellen Zeit voller Kriegspropaganda ist es wichtig, dass wir uns klar gegen die massive Aufrüstung positionieren.

Weiter ging es mit einer großen Demonstration vom Odeonsplatz zum Marienplatz, auf dem die zentrale Streikkundgebung von ver.di stattfand. Angeführt wurde die Demo vom Jugendblock der ver.di-Jugend mit kämpferischen Parolen und vielen roten Fahnen. Auf dem Hochtransparent forderte die Jugend: „Als Gewerkschaft kämpfen statt mit Reichen kuscheln“. Beim Einlaufen auf den Marienplatz rannten wir durch eine bemalte Tapete und zerrissen symbolisch das unterirdische bisherige Angebot der Arbeitgeber. Mit Einmalzahlungen und Lohnverlust lassen wir uns nicht abspeisen!

Die Kundgebung auf dem Marienplatz war die größte Streikversammlung in München seit 30 Jahren. Auch hier gab es viele kämpferische Reden von der Bühne. Neben den kämpfenden Kolleg:innen sprach dort auch die hauptamtliche Geschäftsführerin des DGB, Yasmin Fahimi. Erst vor kurzem hatte sie sich für weitere Dividenenzahlungen trotz Energiesubventionen ausgesprochen und gesagt, jetzt sei „nicht die Zeit für kapitalismuskritische Grundsatzdebatten“. Das wurde von der ver.di-Jugend und uns nicht unkommentiert gelassen. Mit einem Hochtransparenten mischten wir uns in die Debatte ein und stellten klar: „Jetzt ist Zeit für Antikapitalismus!“.

Eine richtige Auswertung des Streiktages ist noch verfrüht. Dafür müssen wir erst einmal abwarten, was in der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde rauskommt. Auf der Straße lässt sich allerdings eine deutliche Entwicklung feststellen. Viele Kolleg:innen stellen sich gegen die aktuelle Aufrüstung und gerade in der Jugend sind klassenkämpferiche Parolen und antikapitalistische Forderungen präsent. Das macht Mut für die kommenden Kämpfe, in der Tarifrunde und darüber hinaus!