Frauen* der lohnabhängigen Klasse tragen in diesem patriachalen System eine doppelte Last.

Während Corona erleben wir eine Zuspitzung dieser Verhältnisse:
Einer der großen Corona-Profiteure ist der Versandhandelkonzern Amazon. Der Online-Handel boomt, womit Arbeitskräfte bei Amazon gerade gefragt sind.
Berichte aus den Logistikzentren zeichnen ein besorgniserregendes Bild: der Mindestabstand wird nicht eingehalten und es gibt kaum bis keine Schutzkleidung. Amazon macht gerade auch durch krankheitsbedingte Kündigungen von sich reden, wobei sie gleichzeitig Prämien für Anwesenheit einführen.
Aktivist*innen haben Transparente, Schilder und Wandzeitungen am Standort München-Allach des Rüstungskonzerns Krauss Maffei Wegmann angebracht. Sie machten darauf aufmerksam, dass auch trotz Corona die Kriegsgefahr in vielen Gebieten auf der Welt besteht.
Die Nachrichten sind rauf und runter geprägt von der Corona-Krise. Diese Krise betrifft viele Menschen gesundheitlich oder existenziell. Doch viele Themen gehen in der Öffentlichkeit zur Zeit völlig unter. Das ist zum einen die Situation der Geflüchteten, die der Zeit auf offener See dem Ertrinken überlassen werden oder zusammengepfercht in Lagern an den europäischen Außengrenzen völlig ungeschützt vor dem Virus um ihr Überleben bangen.
Ein Thema, das auch keine Beachtung findet sind die weltweit geführten imperialistischen Kriege. In einigen Regionen wurde wegen Corona eine Waffenruhe ausgerufen. Dennoch ist die Kriegsgefahr und die Folgen der Kriege für die in den betroffenen Gebieten lebenden Menschen real.
Im Rahmen eines bundesweiten Aufrufes der Seebrücke gingen in München Aktivist*innen auf die Straße. Sie hängten Transparente und Forderungsschilder vor die Eingänge des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und der Staatskanzlei auf, um gegen den menschenverachtenden Umgang der EU gegenüber Geflüchteten zu protestieren.
Uns erreichten noch diese Fotos anlässlich des Aktionstages “Gesundheit statt Profite”. Aktivist*innen brachten gegenüber der Helios-Klinik in Dachau ein großes Transparent an und verteilten die Forderungsschilder entlang der Klinik. In Dachau organisiert sich seit Jahren eine kämpferische Klinikbelegschaft für bessere Arbeitsbedingungen.
Heute gingen in München Aktivist*innen an zahlreiche Krankenhäuser in München, um auf die prekäre Situation im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen. Darunter die privatisierten “Helios”-Kliniken, aber auch die städtischen und christlich getragenen Krankenhäuser, die ebenfalls in den letzten Jahren durch Fallpauschalen und Sparkurs dem Diktat der “Wirtschaftlichkeit” unterworfen wurden. Es wurden insgesamt über 100 Transparente und Schilder mit Forderungen aufgehängt.
Unter anderem bitten wir die Mitarbeiter*innen, Berichte aus ihrem Arbeitsleben zu schicken an: zukunfterkaempfen@riseup.net. Diese sollen gesammelt und als Stimmen aus den Kliniken veröffentlicht werden.
Gestern Abend hat Lufthansa bekannt gegeben, den Betrieb bei der Unternehmenstochter Germanwings einzustellen. 1400 Mitarbeiter*innen fürchten um ihre Existenz. In den letzten Tagen haben viele Menschen ihre Solidarität gezeigt und die Belegschaft alle Möglichkeiten versucht, um trotz Corona-Situation auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Die Öffentlichkeit, die so geschaffen wurde, zwingt Lufthansa anscheinend, Zugeständnisse zu machen: es gibt vorerst keine Entlassungen, über die Zukunft wird mit den Gewerkschaften verhandelt. Das ist ein Erfolg! Das heißt aber auch: jetzt nicht nachlassen! Lufthansa darf die Krise nicht nutzen, um die Beschäftigten übers Ohr zu hauen!
Heute gab es deshalb noch eine kleine Transpi-Aktion am Münchener Flughafen.
Wir hätten da auch eine Idee, wie Konzerne wie Lufthansa nicht zu Corona-Profiteuren werden, sondern dem Allgemeinwohl dienen könnten…
Enteignen und unter demokratische Kontrolle!
Heute haben spontan in mehreren Städten Menschen ihre Solidarität mit den Beschäftigten von Germanwings ausgedrückt. Die Wut über den Lufthansa Konzern ist groß, der von der Coronakrise profitieren und so 1400 “unliebsame” Mitarbeiter*innen loswerden will. Gleichzeitig kassiert das Unternehmen Millarden an Corona-Staatshilfen. Hier dazu ein Hintergrundartikel.
HousingActionDay2020 – Aktionen in München
HousingActionDay2020 – Aktionen in München
Am 28. März wäre europaweit gegen die steigenden Mieten protestiert worden. In den vergangenen Jahren haben sich in vielen Städten Initiativen und Bündnisse gegründet die aktiv werden gegen den Mietenwahnsinn. Die öffentlichen Versammlungen konnten angesichts der Corona-Lage so nicht stattfinden, aber das Thema brennt trotzdem und gerade jetzt fragen sich viele wie sie die horrenden Mieten bezahlen sollen. Wir können zwar gerade nicht gemeinsam demonstrieren, aber wir können aktiv und kreativ auf diese unhaltbare Situation aufmerksam machen. Denn es kann nicht sein, dass es in den Städten reihenweise leerstehende bewohnbare Gebäude gibt, wenn sich hunderte auf einer Wohnungsbesichtigungen um eine Wohnung bemühen müssen. Es kann nicht sein, dass wir Lohnabhängigen gerade um unser Dach über dem Kopf bangen müssen und dass die, die keines haben sich nicht vor dem Virus angemessen, mangels sozialem Wohnraum und Unterkünften, schützen können.